Ich gehe immer mit etwas gemischten Gefühlen an solche Flugvorführungen. Nicht weil ich Angst hätte dass ein Flugzeug abstürzt. Nein. Aber wenn ich als Jugendliche an Anti-Militär-Demos teilgenommen habe, kann ich dann heute bei sowas zuschauen ohne schlechtes Gewissen?
Ja, ich kann. Und ich habe. Zugeschaut wie die PC-7 Staffel am letzten Samstag in Luzern unter den tiefhängenden Wolken ein super Programm an den Himmel gezeichnet hat. Erlebt wie die Piloten Formationen bildeten, auflösten und in die nächste Figur zusammenfanden. Riskante Manöver flogen mit megakleinen Abständen zwischen den Flügelenden. Und anschliessend habe ich diese Jungs im IMAX erlebt, erfahren welche Sonderaufgaben sie neben dem Fliegen haben und als Abschluss gabs in der Verkehrshaus-Arena eine Autogrammstunde. Aufgereiht wie beim Abendmahl sassen sie dort, haben signiert, gestrahlt, Fragen beantwortet. Waren für ein positives Armeebild besorgt. Dieser Gedanke kam mir jedoch erst später.
Vorher, beim Stand der Gleitschirmflieger gab mir eine junge Frau Auskunft über ihr Hobby. Sie meinte dass es kein Hindernis gibt mit 59 Jahren das Gleitschirmfliegen zu lernen. Ausser jemand habe gesundheitliche Probleme oder körperliche Einschränkungen. Ich habe dann in einem Video gesehen, wie Flugschüler bei ihrem ersten Alleinflug am Boden und per Funk begleitet werden. Ob ich’s doch noch mal wagen soll? Erst mal den Hang ‚runterrutschen’? Den Umgang mit dem Fluggerät lernen? Um später einen Alleinflug … Stopp. Das ist mir jetzt doch etwas zu früh für solche Gedanken. Sonst bekomme ich beim Gedanken daran schon weiche Knie. Aber gluschtig gemacht hat es mich. Mal sehen. Vielleicht.